Dienstag, 16. September 2014

Des Spielmanns langer Weg zur DVD



Es war einmal vor langer Zeit, da beschlossen gar tapfere Recken nachdem sie ihr großes Werk mit Namen „Der Spielmann“ abgedreht hatten, selbiges hurtig zu schneiden und aller Welt zugänglich zu machen…
So oder ähnlich könnte man die DVD Fertigung von DER SPIELMANN wohl kommentieren…denn nicht nur von Drehbeginn bis Premiere, nein, auch von der Premiere bis zur Heimkino Auswertung ist noch reichlich Zeit ins Land gegangen. Ziel bei TEESTUKI FILM ist und war es schon immer, nicht nur Filmprojekte in unserer Gemeinde zu realisieren, sondern dabei auch allen Beteiligten – inklusive der Unterstützer, Gäste und Fans! – die zahlreichen Aspekte des Filmemachens näher zu bringen. Auch deshalb werden sich das rund einstündige Making Of und die bereits aus dem Adventskalender vertrauten Clips auf der SPIELMANN DVD dieses Mal verstärkt mit den Arbeiten hinter den Kulissen beschäftigen.

Doch der Reihe nach:

Die Premiere und der lange Weg zur DVD
Der ursprüngliche Plan war die Fertigstellung einer DVD bis zum Premierentermin am 30. März 2014. Das hatte bei KINDER DER INSEL und I LOVE HOHENFELDE in der Vergangenheit auch immer gerade so geklappt, weshalb wir dieses ehrgeizige Ziel auch nun wieder verfolgten. Bereits in der Post-Production tauchten im Bereich des Schnitts aber einige unvorhergesehene Probleme auf. So ließen sich die immensen Materialmengen nicht so schnell sichten und verarbeiten wie geplant, weshalb Chef-Cutter Julian B. – welcher sich zudem seit dem Sommer 2013 im Ausland befand – von Michael, Florian und Tim Unterstützung erhielt. Die Regisseure Michael und Julian I. fertigten weiterhin präzise Schnittskizzen an, welche – über das Internet an die jeweiligen Aufenthaltsorte der Cutter gesandt – den Schnitt vereinfachen sollten. Auch die Herbstfreizeit 2013 konnte mit dem „realen“ Zusammentreffen eines Teils des Teams intensiv für den Schnitt genutzt werden (wir berichteten). Als äußerst problematisch erwiesen sich in der weiteren Folge zwei Probleme: zum Einen die Arbeit mit verschiedenen Schnittprogrammen und die räumliche Trennung und zum Anderen die Arbeit mit den Greenscreen Szenen.


Ihr versteht nix? Ging uns zu Beginn ähnlich!
Ohne zu sehr ins Technische abgleiten zu wollen: die Arbeit mit vier verschiedenen Kameratypen, welche allesamt mit unterschiedlichen europäischen und amerikanischen Auflösungen arbeiteten, sowie die Arbeit in zwei Schnittprogramm-Familien unterschiedlicher Hersteller werden wir so definitiv nicht wiederholen! Nicht nur, dass sich das Zusammenfügen der Filmdaten in den verschiedenen Programmen mehr als schwierig gestalte, nein, auch war es im Laufe des Film- und/oder Schnittprozesses zu unterschiedlichen Bildwiederholraten in den einzelnen Szenen gekommen! Was das heißt? Eine Sekunde Film besteht im Kino meistens aus 24 Einzelbildern pro Sekunde. Fernseher und handelsübliche Kameras nehmen meistens 25 auf, gelegentlich aber auch 50 Halbbilder, 29 Bilder im amerikanischen Format und so weiter…für uns in der Post-Production aber ein immenser Schock, da diese Unterschiede normalerweise kaum auffallen, im Kontext unserer Aufnahmen aber für asynchronen Ton und weitere Probleme sorgten. Abhilfe schaffte glücklicherweise ein eigens für uns von einer amerikanischen Firma programmiertes
Computerprogramm, welches nach aufwendigen Einstellungen schließlich alle Film- und Sprachdatein auf ein einheitliches Format umrechnete. Bis wir besagte Einstellungen aber in mühsamer Kleinarbeit erstellt hatten, gingen mehrere Wochen, unzählige Liter Kaffee, Kinderriegel und Nervenstränge dahin! Was dazugelernt haben wir dabei auf jeden Fall…trotzdem machen wir es uns in Zukunft nicht mehr ganz so schwer!

Der Greenscreen-Dreh war ohne Zweifel einer der aufwendigsten aber auch besten Drehtage, die wir in der Geschichte von TEESTUKI FILM erleben durften! In diesem großen Stil hatten wir mit dieser Technik aber vorher noch nicht gearbeitet, so dass sich trotz ausführlicher Planung kleine, aber gravierende Fehler wie schlechte Beleuchtung und durch Vibrationen auf dem Bühnenboden verursachte Bildwackler in das fertige Filmmaterial schlichen. Darauf muss man aber auch erst einmal kommen! So klein wie sich diese beiden Dinge in der Theorie anhören, so groß war ihre
"Bürger von Hameln! Höret die Kunde des Schnittes!"
Auswirkung auf den Schnitt, so dass das Material Mittelalter-Cutter Tim das ein oder andere Mal Angstschweiß auf die Stirn trieb! Dadurch, dass der digitale Hintergrund so exakt wie möglich an den Vordergrund angepasst werden musste, war es also nicht simpel möglich, einfach einen beliebigen Hintergrund einzufügen (wie es der Plan war), sondern vielmehr musste dieser Sekunde für Sekunde manuell angeglichen werden um Bildwackler zu korrigieren. Und das war noch viel Schlimmer als sich das jetzt anhört!

So ging die Zeit ins Land und ehe wir es uns versahen, war der Tag der Premiere gekommen. Der Film war fertig geworden, auch wenn bis kurz vor Beginn der Premiere noch Kleinigkeiten angepasst wurden – was auch in Hollywood übrigens große Tradition hat; der erste HOBBIT Film von 2012 war fünf (!) Minuten vor seiner Weltpremiere erst fertiggestellt. So eng muss es bei uns dann doch nicht werden… ;) Mit Ausnahme eines auch für uns nach wie vor unerklärlichen Bildausfalls im Finale des Films (welche aber glücklicherweise schnell behoben werden konnte) war die Premiere dann aber ein voller Erfolg! Uns als Produktionsteams waren aber im Laufe des Films aber selbstverständlich Dinge aufgefallen, die noch korrigiert werden konnten beziehungsweise sogar verändert werden mussten. Freut Euch also auch auf eine Szene, die bei der Premiere irgendwie verschütt‘ gegangen war! 

Auf dem Weg: Bald spielt DER SPIELMANN auch im Heimkino!
Das bei der Premiere noch anvisierte und verkündete Ziel einer schnellen DVD-Veröffentlichung musste also auch vor diesem Hintergrund abermals nach hinten verlagert werden…nächstes Mal geben wir nur besser keine „voraussichtlichen“ Termine bekannt, die wir dann ohnehin nicht einhalten können! ;) Im Laufe eines Überarbeitungsprozesses – wobei uns auch eine Vorführung des Films auf der Osterfreizeit in Hohenfelde noch einmal Verbesserungsbedarf insbesondere im Bereich des Tons aufzeigte! – konnten aber alle wahrgenommenen Probleme zu unserer Zufriedenheit behoben werden. Auch wenn das leider noch einmal, auch durch die abermalige berufsbedingte räumliche Trennung des Post-Production Teams, viel Zeit gekostet hat, wäre es schade gewesen, eine unfertige Version schnell auf DVD zu präsentieren! So hatte Julian I. auch noch Zeit, ein umfangreiches Making Of zu erarbeiten und Interviews zu führen – das Ergebnis lässt sich sehen! 

Wie in der letzten Woche durch Bilder bereits ersichtlich, ist DER SPIELMANN als DVD nun durch eine intensive Testphase gegangen und hat den Test auch auf alten DVD-Abspielgeräten bestanden. Der Bestellung steht nun nichts mehr im Wege – lediglich auf die Zeit der tatsächlichen Pressung bei einer darauf professionalisierten Firma haben wir als TEESTUKI FILM dann keinen Einfluss mehr!
Wir rechnen aber mit einer schnellen Fertigstellung und werden Euch dann an dieser Stelle informieren!

Euch allen, insbesondere aber den DVD-Vorbesteller_innen gebührt unser Dank für Eure Geduld – hoffentlich konnte dieser nun doch etwas längere Blog-Artikel einige Fragen klären! 

Grüße vom gesamten DER SPIELMANN Team,

Florian für TEESTUKI FILM!

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